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Die Flut



Heute jährt sich eines der größten Naturkatastrophen in der deutschen Geschichte: Die Flut im Ahrtal, im Westen Deutschlands, beklagte mindestens 189 Tote.


Diese Dokumentation zeigt chronologisch das Versagen eines Systems und von Politikern zu handeln: Es gab Warnungen von diversen Wetter Experten, u.a. der Deutscher Wetterdienst (DWD) und das European Flood Awareness System (EFAS). Es wird diskutiert, dass man möglicherweise Menschenleben hätte retten können, wären diese Warnungen an jeder Stelle der Prozess- bzw. Informationskette gleich dringend wahrgenommen worden, da dann früher präventive Maßnahmen eingeleitet worden wären.


Es wird in der Dokumentation gesagt, dass es einen Verständnisproblem zwischen dem Umweltministerium, dass die Lageberichte zum Pegelstand herausgibt, und den Bezirksregierungen gab, die für die Weitergabe der Warnungen an die Kommunen verantwortlich sind. Letztere initiieren dann notwendige Maßnahmen, wie bspw. Evakuierungen etc.


Die Ex-Ministerin des Umweltamts Heinen-Esser sagt: "Hinterher, über die Arbeit des Untersuchungsausschusses haben wir festgestellt, dass die Lageberichte zwar zu den Bezirksregierungen gekommen sind, aber dass die Bezirksregierungen gar nicht mit denen gearbeitet haben, sondern sie letztendlich im Papierkorb verschwunden sind. Und das war sicherlich darin begründet, dass die Berichte - das muss man auch ehrlich sagen - nicht so klar und deutlich waren, dass die Mitarbeiter in den Bezirksregierungen tatsächlich etwas konkret etwas damit anfangen konnten."


Stefan Kämmerling, Obmann des Untersuchunsgsausschusses sagt: “Im Umweltministerium hat man verstanden, wie groß die Gefahr ist. Aber niemand ist hingegangen und hat die Informationen so übersetzt, dass sie verstanden werden.”


Dies ist ein sehr drastisches Beispiel, wie Daten informieren, aber keine Aktionen nach sich ziehen. Die Information "200 Liter Regen pro Quadratmeter" löste offensichtlich keine Reaktion aus. Sie ist sehr abstrakt. "Das Wasser wird den zweiten Stock der Häuser direkt neben dem Fluß erreichen" wäre wahrscheinlich verständlicher gewesen.


Natürlich können wir diese Katastrophe nicht zu dem vergleichen, was in unseren Unternehmen stattfindet. Diese Tragödie hat so viele Leben gekostet und mein Beileid gilt allen ihren Familien zu ihrem Verlust. Dennoch sehen wir Ähnlichkeiten, wenn es darum geht, wie wir mit manchen Berichten und KPI Dashboards umgehen: Wir schmeißen sie in den Müll. Auch wenn dort wertvolle Erkenntnisse darin enthalten sind, die uns helfen würden, das Schiff vom Eisberg weg zu steuern.


Wir brauchen neue Wege in unserer Kommunikation, um gehört zu werden. Um verstanden zu werden. Um zu handeln.


Danke an Sylvia Lier, die mir geschrieben hat, unbedingt diese Augen-öffnende Dokumentation zu schauen.



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